Wenn wir von Fluktuation – im engl. Turnover – sprechen, meinen wir schlicht und einfach den Mitarbeiterwechsel in einem Unternehmen. Es geht darum, wie viele Leute kommen und wie viele gehen. Der Turnover kann uns viel darüber verraten, wie wohl sich die Mitarbeitenden fühlen, wie stabil das Team ist und ob es vielleicht Probleme in der Unternehmenskultur gibt. Aber nicht jeder Turnover ist gleich – es gibt verschiedene Arten von Fluktuation, die wir genauer unter die Lupe nehmen sollten.
1. Voluntary Turnover (Freiwillige Fluktuation)
Die freiwillige Fluktuation tritt auf, wenn Mitarbeitende das Unternehmen von sich aus verlassen. Die Gründe dafür können vielfältig sein: Ein besseres Jobangebot, der Wunsch nach einer beruflichen Veränderung, Unzufriedenheit mit den Vorgesetzten oder dem Team oder ganz einfach persönliche Lebensumstände.
Hier gilt: Eine hohe freiwillige Fluktuation kann ein Zeichen dafür sein, dass etwas im Unternehmen nicht stimmt. Sind die Arbeitsbedingungen nicht optimal? Gibt es genug Aufstiegsmöglichkeiten? Wie ist die Arbeitsatmosphäre? Hier solltest Du genau hinschauen, um zu verstehen, warum die Mitarbeitenden gehen.
2. Involuntary Turnover (Unfreiwillige Fluktuation)
Die unfreiwillige Fluktuation meint, dass Mitarbeitende das Unternehmen verlassen, weil sie dazu angehalten werden – sprich: Sie werden entlassen. Das kann verschiedene Gründe haben, etwa wirtschaftliche Schwierigkeiten des Unternehmens, schlechte Leistung oder auch Umstrukturierungen.
Hier gilt: Eine hohe unfreiwillige Fluktuation könnte auf ineffiziente Prozesse bei der Personalauswahl oder der Mitarbeiterführung hinweisen. Wenn viele Leute entlassen werden müssen, könnte das darauf hindeuten, dass sie entweder nicht gut ins Team passen oder nicht ausreichend unterstützt werden.
Die 3 wichtigsten Fragen zur Fluktuations-Metrik:
1. Wie berechnet man den Turnover? Die Formel ist einfach: Fluktuationsquote = Anzahl der Abgänge im Zeitraum / Durchschnittliche Mitarbeiteranzahl im Zeitraum ×100
Ein Beispiel: Ein Unternehmen hat im Jahr 100 Mitarbeitende, und 10 davon verlassen die Firma. Die Fluktuationsquote wäre dann 10%.
2. Was ist eine „normale“ Fluktuationsquote? Die Fluktuation variiert je nach Branche und Unternehmen. Zum Beispiel ist die Fluktuation in der Gastronomie und im Einzelhandel in Deutschland mit bis zu 50% besonders hoch, da es viele Teilzeitkräfte und befristete Arbeitsverträge gibt. In stabileren Branchen wie dem Finanzsektor oder der IT liegt die Fluktuation eher bei 10-20%. 3. Wie interpretiert man die Fluktuationsrate? Eine hohe Rate kann bedeuten, dass es Probleme im Unternehmen gibt – etwa eine schlechte Arbeitsatmosphäre oder mangelnde Aufstiegsmöglichkeiten. Eine zu niedrige Fluktuation könnte aber auch ein Problem sein, nämlich dann, wenn das Team nicht dynamisch genug ist und keine neuen Ideen reinkommen. Es gilt also, die Balance zu finden!
Wie kann man die Fluktuationsquote optimieren?
Arbeitsbedingungen verbessern: Mitarbeitende gehen oft, weil sie sich nicht wertgeschätzt fühlen oder die Work-Life-Balance nicht stimmt. Mit flexiblen Arbeitszeiten, attraktiven Benefits und einer positiven Unternehmenskultur kannst Du dafür sorgen, dass Mitarbeitende lieber bleiben.
Karrierechancen bieten: Ein häufiger Grund für freiwillige Fluktuation ist, dass Mitarbeitende keine Perspektive für ihre Weiterentwicklung sehen. Investiere in Weiterbildungsprogramme und ermögliche interne Aufstiegschancen.
Gutes Onboarding und Coaching: Besonders die ersten Monate im Unternehmen sind entscheidend dafür, ob neue Mitarbeitende sich wohlfühlen. Ein strukturiertes Onboarding-Programm und regelmäßige Feedbackgespräche helfen dabei, Missverständnisse frühzeitig zu erkennen und Mitarbeitende langfristig ans Unternehmen zu binden.
Fazit
Fluktuation ist ein wichtiger Indikator für die Gesundheit eines Unternehmens. Du kannst durch eine bewusste Mitarbeiterführung, die Schaffung attraktiver Arbeitsbedingungen und die Förderung von Karrieremöglichkeiten die Fluktuationsquote positiv beeinflussen. Klar, ein bisschen Wechsel gehört dazu – aber zu viel Turnover ist meistens ein Zeichen dafür, dass etwas im Unternehmen nicht ganz rund läuft. Demnach ist diese Metrik ein wichtiger Indikator für den Erfolg eures Unternehmens, den ihr proaktiv und im Detail im Blick haben solltet.
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